Mehr Nutzer, mehr Werbung: Meta steigert Umsatz trotz sinkender Werbepreise

Gewinne sinken, aber der Facebook-Konzern übertrifft Erwartungen, kann Umsatz wieder erhöhen. Die unerwartet positive Prognose lässt Aktie nach oben springen.

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Smartphone mit den Apps von Facebook, Facebook-Messenger, Instragm, WhatsApp und Oculus vor dem Meta-Logo

(Bild: mundissima/Shutterstock.com)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Frank Schräer
Inhaltsverzeichnis

Meta Platforms verzeichnete in den ersten drei Monaten dieses Jahres erneut mehr Nutzer als je zuvor. Da gleichzeitig mehr Werbung ausgespielt wurde, konnte der Facebook-Konzern die nachlassenden Werbepreise mehr als ausgleichen und hat nach drei Quartalen mit Umsatzrückgang diesen wieder steigern können. Die Gewinne gehen allerdings weiter zurück. Da auch die Prognose die Erwartungen der Analysten übertrifft, macht der Aktienkurs einen deutlichen Sprung nach oben.

Konkret konnte Meta den Umsatz im ersten Quartal 2023 gegenüber dem Vorjahr um drei Prozent auf 28,6 Milliarden US-Dollar erhöhen. Der Betriebsgewinn ging im selben Zeitraum allerdings um 15 Prozent zurück und fiel auf 7,2 Milliarden Dollar. Der Nettogewinn sank im Jahresabstand sogar um 24 Prozent auf nur noch 5,7 Milliarden Dollar. Ähnlich sah es bereits vor einem Jahr aus, als der Umsatz leicht anstieg und die Gewinne sanken, obwohl die Nutzerzahlen beim Facebook-Konzern damals ebenfalls gewachsen sind.

Obwohl Meta-Chef Mark Zuckerberg das Jahr der Effizienz ausgerufen und im März mit Entlassungen von 10.000 Leuten begonnen hat, sind die Kosten des Konzerns zuletzt weiter angestiegen, nämlich um 10 Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar. Nur 1,1 Milliarden Dollar davon sind auf Umstrukturierungskosten zurückzuführen, wie sie bei Metas aktueller Schlankheitskur anfallen.

Auch Metas Reality Labs, die im Konzern für die Entwicklung des Metaverse verantwortlich sind, trägt bislang nur einen kleinen Teil zum Umsatz bei, nämlich 339 Millionen Dollar. Das ist nur noch fast die Hälfte als vor einem Jahr, aber gleichzeitig ist die Abteilung für fast vier Milliarden Dollar Betriebsverlust verantwortlich. Diese Verluste werden sich nach Unternehmensangaben im Laufe dieses Jahres noch weiter erhöhen.

Positiv aus Sicht des Konzerns ist die Entwicklung der Nutzerzahlen. So verzeichnete Meta über alle Apps wie Facebook, WhatsApp und Instagram im März dieses Jahres 3,02 Milliarden tägliche Nutzer – fünf Prozent mehr als im gleichen Monat 2022. Facebook selbst kam im März 2023 auf 2,04 Milliarden tägliche Nutzer – im Jahresabstand eine Steigerung von vier Prozent.

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Zwar sind die Durchschnittspreise für Werbung auf den Plattformen gegenüber dem Vorjahr um 17 Prozent gesunken. Da aber gleichzeitig 26 Prozent mehr Werbung ausgespielt wurde, konnte der Konzern seine Werbeeinnahmen entsprechend steigern. Google-Konzern Alphabet, der zusammen mit Meta den Online-Werbemarkt dominiert, hat mit gleichen Problemen zu kämpfen, aber zuletzt seinen Werbeumsatz gehalten und den Konzernumsatz gesteigert.

Für das aktuelle, zweite Quartal dieses Jahres erwartet Meta Umsätze zwischen 29,5 und 32 Milliarden Dollar. Das wären 2 bis 11 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum 2022, als Metas Gewinne fielen und Zuckerberg mehr Effizienz forderte. Gleichzeitig ist die jetzt prognostizierte Umsatzspanne höher als erwartet, denn Analysten hatten laut Nachrichtensender CNBC mit 29,5 Milliarden Dollar für das zweite Quartal gerechnet.

Anleger begrüßten Metas Zahlen und Ausblick und ließen den Aktienkurs im nachbörslichen Handel um fast 12 Prozent nach oben schnellen. Nachdem das Papier im Laufe des letzten Jahres deutlich an Wert verlor und zeitweise auf ein Drittel gefallen war, ist die Aktie seit Januar 2023 um zwei Drittel angestiegen. Trotzdem liegt der Kurs noch rund 30 bis 40 Prozent unter den Höchstwerten in der zweiten Jahreshälfte 2021.

(fds)