RHEL 9.4: Cloud-Fokus und aktualisierte Basis

Red Hat Enterprise Linux 9.4 (RHEL) legt den Fokus auf verbesserte Cloud-Unterstützung. Die Softwarebasis wurde zudem aktualisiert.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Red Hat hat Version 9.4 des Profi-Linux Red Hat Enterprise Linux veröffentlicht. Seit dem Monatsanfang ist die neue Version allgemein verfügbar. Sie biete eine "flexible, verlässliche, sichere und stabile Basis für innovative Anwendungen". RHEL 9.4 sei eine Plattform für "schnellere und effizientere Entwicklung für kritische Anwendungen mit einer konsistenten Erfahrung quer über physische, virtuelle, private und öffentliche Cloud sowie Edge-Deployments".

Das schreibt zumindest die Entwickler-Abteilung in ihrem Blog-Beitrag zum neuen Red-Hat-Release. Die heben naturgemäß auch die zahlreichen aktualisierten Programmiersprachen und zugehörige Datenbanken hervor. So ist Python auf Stand 3.12 dabei, Rubi 3.3, PHP 8.2, MariaDB 10.11 und PostgreSQL 16. Auch Go ist auf Version 1.21 aktualisiert, Rust auf Stand 1.75 und LLVM in Fassung 17 an Bord.

Im Bereich Sicherheit und Compliance sei die Kontrolle über Sicherheitsrichtlinien verbessert worden, insbesondere beim Ausrollen neuer Systeme und bei der Verwaltung bestehender Infrastruktur. Der Image-Builder erlaubt nun, FIPS-konforme RHEL für Edge-Images zu bauen. RHEL für Container habe signifikant bei der Verwaltung und Sicherheit zugelegt, schreiben die Entwickler. Dazu gehöre die Nutzung von Podman 4.9 oder der Ersatz von BoltDB durch SQLite.

Auch das Identity Management (IdM) wurde erweitert. Bestehende IdM-Nutzer klönnen mit externen Identitätsanbietern (IdPs, Identitiy Providers) verknüpft werden, die OAuth2-Geräteauthentifizierung unterstützen. Dazu gehören die Red-Hat-Version von Keycloak, Azure Entra ID, Github, Google und Facebook.

In der allgemeinen Ankündigung hebt Red Hat hervor, dass zur Komplettierung des RHEL-Plattform-Portfolios jetzt RHEL für ARM verfügbar sei. Eigentlich gibt es das aber bereits seit 2022. Red Hat hebt den geringeren Stromverbrauch und niedrigere Betriebskosten der ARM-Architektur hervor, neben höherer Uptime und besser abschätzbarer Performance. Virtualisierung bietet RHEL 9.4 für ARM64-Hosts und -Gastsysteme, die einen Kernel mit 64k großen Pages nutzen. Virtualisierung sei damit nun für ARM64-, x86- und IBM Z Host-Architekturen einsetzbar. Die Hardware-Zertifizierung sei aber noch im Gange.

Die Infrastruktur-Konfiguration sei nun konsistenter. Als Teil von Red Hat Insights und von RHEL-Abonnements lassen sich mit dem Image-Builder konsistentere RHEL-Hosts aufsetzen, da er standardisierte Betriebssystemumgebungen (Standardized Operating Environments, SOE) unterstützt. In Kürze soll eine proaktive Führung für den Insights Image-Builder erscheinen, der Empfehlungen und weitergehende Informationen liefere. Der virtuelle Assistent von Red Hat Hybrid Cloud liefert Hinweise zum Erstellen, Anpassen und Verteilen von Images in öffentlichen Cloud-Umgebungen.

Red Hat erwähnt zudem, dass Automatisierung bei der Durchsetzung von Standard-Rollen helfen soll, die Sicherheit zu verbessern: Schwachstellen-Handling und Umsetzung von Sicherheitsrichtlinien lassen sich mit den System-Rollen automatisieren. Die Integration mit Microsofts Active Directory biete durch die Integration von dynamischen DNS-Updates eine höhere Effizienz. RHEL 9.4 unterstützt zudem Passkey-Authentifizierung. Getestet und verifiziert haben die Entwickler das mit Yubikeys.

Tiefergehende Informationen ohne besonders enges Augenmerk für Entwickler oder bezüglich IT-Sicherheit zu den Änderungen in RHEL 9.4 liefern die ausführlichen Release-Notes. Kunden mit gültigem Abonnement können die neue Version nach Log-in in ihr Benutzerkonto herunterladen.

Red Hat Enterprise Linux 9.2 erschien vor einem Jahr. Neu waren dort der verbesserter Image-Builder, mehr Edge-Features und zahllose Fehlerkorrekturen.

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Der aktuelle Stand der wichtigsten Unix- und Linux-Distributionen:

(dmk)