Donnerstag: TikTok zuversichtlich gegen US-Verbot, Meta mit mehr Geld für KI

TikToks Kampf in den USA + Meta-Aktie fällt trotz Wachstum + Getir vor dem Ende + Hannover Messe im Video + Ärzte zum E-Rezept + #heiseshow: Europol, TikTok, KI

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Menschen mit Handys im Kreis; Donnerstag: TikTok-Selbstvertrauen, Meta-Investitionen, Getir-Aufgabe, Messe-Highlights, E-Rezept-Start & #heiseshow

(Bild: Shutterstock.com/ View Apart)

Lesezeit: 7 Min.
Von
  • Frank Schräer

Nachdem TikTok-Besitzer ByteDance in den USA zum Verkauf der App gezwungen werden soll, kündigt der TikTok-Chef den Kampf gegen das Gesetz an. Er erwartet einen Sieg vor Gericht, denn auch in bisherigen Verfahren gegen US-Verbote war die Kurzvideo-App juristisch erfolgreich. Derweil stürzen Meta-Aktien nachbörslich um ein Sechstel ab. Dabei ist der Geldhahn bei Meta weit geöffnet, sodass Meta-Chef Mark Zuckerberg aggressiv in KI-Forschung und -Produktentwicklung investieren kann. In Europa machen sich Lebensmittel-Lieferungen für Getir nicht bezahlt, der Lieferdienst wird sich wohl aus Deutschland, Großbritannien und den Niederlanden zurückziehen. Auch der übernommene Mitbewerber Gorillas dürfte aus deutschen Städten verschwinden – die wichtigsten Meldungen im kurzen Überblick.

Nur wenige Minuten, nachdem US-Präsident Joe Biden das vom US-Kongress verabschiedete Gesetz unterzeichnet hat, durch das TikTok zum Zwangsverkauf bewegt werden soll, hat der TikTok-Chef in den sozialen Netzwerken einen erfolgreichen juristischen Kampf dagegen angekündigt. "Wir gehen nirgendwo hin", sagte Shou Zi Chew per Video. "Die Fakten und die Verfassung sind auf unserer Seite und wir gehen davon aus, dass wir uns erneut durchsetzen werden." Der chinesische TikTok-Besitzer ByteDance hat 270 Tage Zeit, die App an (westliche) Investoren zu verkaufen, anderenfalls würde die beliebte Kurzvideo-App aus den App-Stores verbannt und damit effektiv verboten werden, doch TikTok wehrt sich gegen Zwangsverkauf und US-Verbot: "Wir gehen nirgendwo hin!"

"Es war ein guter Start in das Jahr", hat Mark Zuckerberg leicht reden. Sein Konzern Meta Platforms konnte die Betriebseinnahmen im ersten Quartal um 27 Prozent erhöhen und die Prognose übertreffen. Gleichzeitig sind die Betriebsausgaben nur sechs Prozent gestiegen, nicht zuletzt dank Kündigungswellen bei Meta. Das führt zu fast doppelt so hohem Betriebsgewinn. Dennoch kracht die Aktie, obwohl Nutzerzahlen und Werbeeinnahmen steigen. Zuckerberg hat andere Probleme: wohin mit so viel Geld? Klar, er erhöht die Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) für mehr Rechenkraft, mithin leistungsfähige Computer: Meta Platforms scheffelt Geld für mehr KI, Aktie fällt.

Der Essens-Lieferdienst Getir soll in drei Wochen auch in den sechs verbliebenen deutschen Städten die Pforten schließen. Das wird wohl ebenso die zweite Marke Gorillas betreffen. Auch in Großbritannien und den Niederlanden streicht das Unternehmen bald die Segel, wird berichtet. Im Vorjahr hat sich Getir bereits aus 17 deutschen Städten sowie komplett aus Italien, Portugal und Spanien zurückgezogen. Die Rechnung mit schneller Lieferung von Waren mit tendenziell geringen Margen geht nicht auf. Während der Einschränkungen der Coronavirus-Pandemie boomte das Geschäft, vor allem junge Menschen nutzten die neue Liefermöglichkeit, danach ging das Interesse spürbar zurück: Lieferdienst Getir gibt offenbar auf.

Die Hannover Messe ist die wichtigste Industrie-Messe Deutschlands und weit darüber hinaus. Zu den Schwerpunkten der Messe gehören die Themen Energie, Mobilität, Wasserstoff und klar, Künstliche Intelligenz. Zu den Ausstellern gehören Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Bundesländer, Ministerien, die sich mit Elektrotechnik und Maschinenbau beschäftigten. Dabei zeigt sich, dass KI und Machine Learning schon längst in den Prozessen steckt. Die Hannover Messe 2024 steht zudem unter dem Zeichen der Energiewende. heise online fasst die Eindrücke und Highlights der Hannover Messe im Video zusammen.

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Drei Monate nach der für Ärzte verpflichtenden Einführung des E-Rezepts in Deutschland berichtet etwa ein Drittel der Ärzte von technischen Problemen und ein Fünftel von Problemen bei der Einlösung in der Apotheke. Das geht aus einer Ad-hoc-Befragung hervor, die die Stiftung Gesundheit in Auftrag gegeben hat und an der über 1.000 Mediziner und Apotheker teilgenommen haben. Rund 80 Prozent der Apotheker bemängeln Probleme bei der Ausstellung durch die Arztpraxen. Rund 46 Prozent der niedergelassenen Ärzte und Zahnärzte halten den Start, bis auf kleine Ausnahmen, für gelungen. Allerdings kritisieren viele einen höheren Aufwand, der auf Systemprobleme zurückzuführen ist: Fast die Hälfte der Ärzte hält Start des E-Rezepts für gelungen.

In der heutigen Ausgabe der #heiseshow sprechen wir unter anderem über die von Europol kritisierte zu harte Verschlüsselung. Regierungen und Industrie müssten dringend Maßnahmen gegen Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ergreifen. Doch was ist eigentlich mit dem Recht auf Privatsphäre? Zudem geht es um TikTok. Wie geht es nach dem Ultimatum der USA weiter? Was passiert mit der App in den USA und im Rest der Welt? Derweil geht nichts mehr ohne KI: Wo stehen wir in 10 Jahren? Ein bekannter Chipdesigner prophezeit drastische Änderungen in der Welt der Computer. Was genau ist zu erwarten? Und was war auf der Hannover Messe zum Thema KI zu hören? Das sind die Themen heute um 17 Uhr live in der #heiseshow: Europol vs. E2E, TikTok-Ultimatum, KI-Zukunft.

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(fds)