Der schnellste Arbeitsspeicher muss jetzt nicht mehr verlötet sein

Lenovos Thinkpad P1 Gen 7 hat schnellen LPDDR5X-Speicher, der sich erstmals austauschen lässt. Dafür kommen neue Module zum Einsatz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 102 Kommentare lesen
Lenovo Notebook Thinkpad P1 Gen 7 auf blau-weißem Farbverlauf

Lenovos Thinkpad P1 Gen 7 mit Wechsel-LPDDR5X-Speicher. Bilder vom Innenleben gibt es leider nicht.

(Bild: Lenovo)

Lesezeit: 2 Min.

Lenovo erneuert seine mobilen Workstations mit aktuellen Intel-Prozessoren und Grafikchips von Nvidia. Dabei sticht der Thinkpad P1 Gen 7 heraus, da er als erstes Notebook eine technische Neuerung mitbringt: Er verwendet sogenannte Compression Attached Memory Modules vom Typ LPCAMM2.

Auf den Modulen befinden sich LPDDR5X-7467-Speicherbausteine, die an 128 Datenleitungen (Bit) eine Transferrate von fast 120 GByte/s schaffen. Bisher mussten solche fest auf den Mainboards verlötet werden, um die nötige Signalqualität zu gewährleisten. Hersteller besonders flacher Notebooks präferieren diese Bauweise auch, weil der bisherige SO-DIMM-Standard mehr Platz benötigt. Zudem sind sie mit Taktstufen bis DDR5-5600 (Übertaktermodule bis DDR5-6400) deutlich langsamer.

Verglichen mit zwei SO-DIMMs spart ein LPCAMM2 einiges an Platz (Vergleich graue Box). Auch die Taktfrequenzen können steigen.

(Bild: Micron)

CAMMs umgehen die Probleme. Anders als SO-DIMMs steckt man sie nicht in eine Kontaktleiste, stattdessen werden sie von oben auf eine Kontaktfläche verschraubt. Das Verschrauben verbessert den Kontakt, zudem spart das Prinzip Platz gegenüber gesteckten Modulen.

Dell war bei der CAMM-Entwicklung federführend. Der Unternehmensverbund JEDEC hat den Standard als CAMM2 herstellerübergreifend definiert. LPCAMM2 ist jetzt bloß eine Bezeichnung für Module, die Lower-Power-Speicherchips (LPDDR) verwenden. Lenovo setzt auf Module des Herstellers Micron, die es mit Kapazitäten von 16 bis 64 GByte gibt. Ins Thinkpad P1 Gen 7 passt ein einzelnes LPCAMM2, das mit den vollen 128 Bit angebunden ist.

Ansonsten bietet das Thinkpad P1 Gen 7 alles, was man von einer Mobil-Workstation erwarten kann: Intels Core-Ultra-Prozessoren bis zum Core Ultra 9 185H, Nvidias mobile GeForce RTX 4070 oder die Profi-Variante RTX 3000 Ada, bis zu 8 TByte SSD-Speicher (PCIe 4.0), zweimal Thunderbolt 4 nebst USB, Wi-Fi 7 und hochauflösende 16:10-Displays. Zur Auswahl stehen IPS- und OLED-Varianten, letztere mit 3840 × 2400 Pixeln, Touch-Support, 400 cd/m² und vollständiger DCI-P3-Abdeckung.

Lenovo Thinkpad P1 Gen 7 (10 Bilder)

(Bild: Lenovo)

Mit Preisen ab 2450 Euro (evtl. exklusive Mehrwertsteuer) ist das Thinkpad P1 Gen 7 für die Wenigsten interessant. Es weckt aber Hoffnung, dass auch flache Notebooks künftig reparier- und aufrüstfreundlicher werden könnten, dank wechselbarer Speichermodule. Der Verkauf des Lenovo-Notebooks soll im Juni 2024 beginnen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(mma)